Windkraftanlage (WKA) im Lußhardtwald

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Windkraftanlage (WKA) im Lußhardtwald

Prognostizierte Einspeisung bei Windkraftanlagen selten erreicht!

Im September d.J. wurde in der regionalen Presse im Raum Straubenhardt und auch im Raum Bruchsal die Einspeisemenge zum Windpark Straubenhardt/Nordschwarzwald für das Jahr 2019 veröffentlicht. Danach verfehlte dieser die vorab im Rahmen eines unabhängigen Gutachtens ermittelte Stromeinspeisung deutlich. Der P90-Wert, ein sehr konservativer Erwartungswert, welcher quasi die Strommenge angibt, die in 9 von 10 Jahren erreicht werden sollte, wurde für den Standort im Nordschwarzwald vom Büro RSC auf 72.299 MWh/a geschätzt. Das Ergebnis für das Jahr 2019 liegt bei 67.018 MWh/a, also nur knapp 93%. Eine Einspeisung von 84.000 MWh/a, welche in der gemeinsamen Präsentation von Wircon GmbH und der Altus-Gruppe genannt wurde, scheint damit ebenso unerreichbar, wie die Versorgung von 24.000 Haushalten – tatsächlich waren es im letzten Jahr umgerechnet 19.148. Dieses Ergebnis deckt sich mit einer Studie der Max-Planck-Gesellschaft aus dem Februar 2019, nach welcher Windenergieanlagen die prognostizierten Leistung nie liefern.

Doch was hat das mit dem Windpark im Lußhardtwald zu tun? Die Frage beschäftigte auch die im Gemeinderat vertretene Junge Liste Waghäusel in der öffentlich zugänglichen Presse und kommt zu folgendem Schluss:

Auch wenn die Anlagen von der Höhe sowie der Gesamtleistung nochmal ein ganzes Stück größer werden sollen, ist die Größenordnung der Parks ungefähr vergleichbar. Weiterhin wurden beide Parks vom selben Antragsteller und Projektierer geplant. Der Park in Straubenhardt – ein relativ neuer Park und einer der 15 größten des Landes – kann in unseren Augen daher durchaus als Art Blaupause für den Windpark im Lußhardtwald gesehen werden. Blickt man auf dessen Einspeiseergebnis und berücksichtigt dabei, dass am Standort in der Pforzheimer Gegend gemäß Windmessung mittlere Windgeschwindigkeiten von 6,3 m/s, im Raum Waghäusel lediglich von 5,6 m/s erreicht werden (damit ist unsere Projektfläche um rund 30% ungünstiger), muss man die Volkswirtschaftlichkeit der geplanten Windenergieanlage endgültig in Frage stellen.

PS: Der ausführliche Bericht mit sämtlichen Quellen ist ergänzend  auf Homepage der JL Waghäusel frei zugänglich: jl-w.de/news.

Von Seiten der Bürgerinitiative Gegenwind Lußhardt e.V., St. Leon-Rot, sind wir uns mit der Fraktion JL Waghäusel darin einig, dass die geringe Wind- bzw. Stromausbeute einer Windkraftanlage im Lußhardtwald keinesfalls die massiven Eingriffe in die Natur, in den Wald, in die Tierwelt, in das Grundwasserversorgungsgebiet und letztendlich auch mit großer Wahrscheinlichkeit mit dem erzeugten Infraschall in die Gesundheit der in der Nähe lebenden Menschen rechtfertigt.

Ein weiterer gravierender Aspekt besteht auch darin, dass in einer nachweislich windschwächsten Region in Baden-Württemberg die 10 geplanten Windräder mit einer Gesamthöhe von jeweils 238,5 Metern ein ausgesprochen beliebtes und auch ökologisch wertvolles Naherholungsgebiet weitestgehend zerstören würden.